Die Steinchen fügen sich zum Mosaik: Harmonisierung des europäischen Insolvenzrechts als Methode zur Anwerbung ausländischer Direktinvestitionen
pages 49 - 68
ABSTRACT:

Die Teilnahme am Insolvenzverfahren lässt sich gewissermaßen als eine Art Investitionsauftritt auf einem ausländischen Markt verstehen, ebenso wie als eine Form der Abwicklung einer Handelsgesellschaft; von daher widmet sich der vorliegende Beitrag der Wechselbeziehung zwischen der Qualität des Insolvenzrechts und den ausländischen Direktinvestitionen in der Europäischen Union. Ausländische Direktinvestitionen mögen zwar ein Schlüsselaspekt des EU-Binnenmarkts sein – in den europäischen Vertragswerken definiert sind sie aber nicht. Analog dazu gilt, dass ungeachtet der Harmonisierung der Insolvenzvorschriften auf der Ebene der einzelnen Staaten noch immer grundlegende Unterschiede bestehen. Neben einer Analyse des EU-Rechts nimmt der vorliegende Beitrag eine komparative Analyse dieser Unstimmigkeiten vor, und zwar in Form der Konfrontation zweier deutlich verschiedener Rechtssysteme unter den Mitgliedstaaten der EU – die Rechtsordnung des Vereinigten Königreichs einerseits, welche dem Unternehmertum traditionell wohlgesonnen ist, und die eine dynamische Entwicklung durchlaufende Rechtsordnung der Slowakei andererseits. Das hier verfolgte Ziel, in Form des Ringens um eine Vervollkommnung der nationalen Rechtsvorschriften zur Insolvenz, hätte durchaus mehr Aufmerksamkeit verdient, denn der von der fortdauernden Finanzkrise verursachte Rückgang der volkswirtschaftlichen Leistungsfähigkeit hat zu einer steigenden Zahl von Insolvenzverfahren geführt und steht ursächlich hinter dem Austrocknen der Investitionsflüsse. 

keywords

about the authors